Psychische Gefährdungsbeurteilung ist gesetzliche Pflicht
Seit 2013 ist die Analyse der sogenannten psychischen Belastung auch Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung, die im Arbeitsschutzgesetz geregelt wird. Eine Gefährdungsbeurteilung ist eines von mehreren Instrumenten, die der Arbeitgeber anwendet, um Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeiter abzuwenden. Während die Arbeitssicherheit und die Arbeitsschutzvorschriften sowie die Gefährdungsbeurteilung für physische Gefahren seit Jahren etabliert sind, rücken nun die psychischen Belastungsfaktoren in den Fokus. Denn ein Zusammenhang zwischen psychischer Belastung, Stresserleben und Krankheiten ist biochemisch mittlerweile erwiesen.
Unser Fragebogen: GBU-Q mit oder ohne Work-Ability-Index
- Aufgrund sich verändernder Anforderungen an eine stärkere Betonung von sinn- und werteorientiertem Arbeiten und zunehmend agiler Arbeitskontexte mit zeitlicher und räumlicher Mobilität hat Eudemos 2019 einen eigenen Fragebogen entwickelt, der den aktuellen Anforderungen mehr gerecht wird.
- Der GBU-Q ist eine vollständige Neuentwicklung auf Basis der Erfahrungen mit 8 Jahren Befragungen mit dem COPSOQ und anderen Fragebögen. Die Fragen wurden deutlich präzisiert, so dass weniger „rote Antworten“ indiziert werden, die in späteren Workshops als unkritisch bewertet werden. Zudem wurden viele Fragen und Faktoren hinzugenommen, die in modernen Arbeitskontexten vorkommen, jedoch in herkömmlichen Fragebögen zu wenig oder keine Berücksichtigung finden.
- Es wurden die vollständigen Merkmals- und Untermerkmalsbereiche der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) zugrundgelegt. (siehe: GDA-Handlungsempfehlungen, 4. Auflage, Kapitel 2)
- Der Fragebogen enthält adaptive Verzweigungen, d. h. es gibt optionale Fragebogenbestandteile, die nur bei bestimmten Antworten angezeigt werden. Dies verkürzt den Fragebogen, sofern bestimmte Aspekte nicht kritisch ausgeprägt sind. #
- Die Integration eigener Fragen sowie die Anpassung des Fragebogens sind problemlos möglich und haben keine Auswirkungen auf den
So läuft der Prozess ab
„Die Arbeit beginnt, wenn die Daten erhoben sind.“ Mit dem von Eudemos entwickelten vollständigen Prozessablauf von der Datenerfassung bis zum Ausrollen von Maßnahmen gelingt die Gefährdungsbeurteilung mit echtem Wirkhebel. Enge Begleitung, Führung und intelligente Unterstützung bei der Ergebnisbearbeitung in den Teams sind erfolgskritisch. Die Protokolle der Teamworkshops sind nicht nur Bestandteil der gesetzlich notwendigen Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung, sondern auch wichtige Erkenntnisressource für den BGM-Steuerkreis.
1# - Ermittlung der psychischen Belastung mittels Gesundheitsbefragung
Für die Ermittlung der psychischen Belastung empfehlen wir das Durchführen einer Gesundheitsbefragung mit wissenschaftlich anerkannten Fragebögen (COPSOQ und WAI). Bei der Gruppenbildung werden sowohl die Tätigkeitsbereiche als auch die Organisationshierarchien berücksichtigt. Somit ist eine Verortung von Problemfeldern und Umsetzung von Maßnahmen über die zuständige Führungskraft möglich, aber unterschiedliche Tätigkeitsbereiche mit unterschiedlichen Anforderungen werden unterschieden.
Die Anonymität der Befragung wird vollkommen sichergestellt, indem sich jeder Mitarbeiter selbst einen Zugang aus einem neutralen Umschlag ziehen kann und die Gruppengrößen 10 Mitarbeiter nicht unterschreiten.
2# Analyse und Beurteilung der Ergebnisse
Die Auswertung der Befragung erfolgt auf zwei Ebenen: Auf der ersten Ebene werden gemeinsam mit dem Kunden die Gesamtergebnisse analysiert und bewertet und Schwerpunktthemen für das gesamte Unternehmen herausgearbeitet. Der Kunde erhält einen ausführlichen Bericht.
Auf der zweiten Ebene geht es um die Identifikation von Problembereichen und Auswertung auf Organisationseinheitenebene. Hier erhält jede Bereichs-, Abteilungs- und Teamleitung jeweils einen eigenen Ergebnisbericht und Unterstützung bei der Aufarbeitung.
3# Entwicklung von Lösungen, Ableitung von Maßnahmen & Umsetzung
Auf Grund des Ergebnisberichts werden auf Gesamtunternehmensebene Maßnahmen und Lösungen erarbeitet und auch ein Kommunikationsplan entworfen. Für die einzelnen Bereiche kommt den jeweiligen Führungskräften eine tragende Rolle zu: Sie arbeiten mit ihren Teams in sogenannten Teamworkshops die Ergebnisse der Befragung und Gefährdungsbeurteilung auf. Hier werden noch mal gemeinsam mit den eigenen Mitarbeitern gruppenspezifische Probleme identifiziert und im Team nach Lösungen gesucht. Erfahrungsgemäß ist eine Unterstützung einiger Führungskräfte notwendig, die wir optional anbieten und empfehlen.
4# Dokumentationspflicht
Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist nur dann vollständig, wenn die Ergebnisse und Maßnahmen dokumentiert und nachverfolgt werden. Zum einen erfüllt der Ergebnisbericht zusammen mit den Abteilungsberichten einen Teil der Dokumentation. Aber auch die Ergebnisse in den Teamworkshops werden dokumentiert und zum Nachweis nachgehalten. Eudemos stellt die Protokollvorlagen zur Verfügung, hilft bei der Nachverfolgung und wertet die Ergebnisse der Teamworkshops übergreifend aus.
5# Umsetzungskontrolle und Wirksamkeitsüberprüfung
Eudemos unterstützt das BGM-Team darin, die Verbindlichkeit für die Teamworkshops und das Einreichen der Protokolle, aber auch das Umsetzen der Maßnahmen im Unternehmen und bei den Führungskräften sicherzustellen. Eine erste Wirksamkeitskontrolle erfolgt in sogenannten Evaluationsworkshops, zu denen sich die Teams beim letzten Teamworkshop treffen. Hier wird die Umsetzung der angestrebten Lösungen besprochen und weitere Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Wirksamkeitskontrolle für das Gesamtprojekt erfolgt durch eine erneute Befragung, die wir in der Regel drei Jahre später ansetzen.
6# Wiederholung und Fortschreitung der Methodik
In der Regel empfehlen wir, die psychische Gefährdungsbeurteilung alle drei Jahre zu wiederholen. Dieser Zeitraum wird erfahrungsgemäß gebraucht, um alle Maßnahmen ans Laufen zu bringen und bereits erste Effekte zu erzielen. Ggf. kann auch eine Wiederholung zu einem früheren Zeitpunkt sinnvoll sein, gerade wenn sich größere strukturelle Veränderungen im Unternehmen ergeben.
Kommunikationsunterstützung
Es soll eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und die Mitarbeiter einheitlich informiert werden. Hier bietet es sich an, den Eudemos-Kurzfilm "Die Psychische Gefährdungsbeurteilung kommt" zu verwenden, den die Führungskräfte ihren Teams zeigen können oder der auf einer Mitarbeiterversammlung gezeigt werden kann. So wird bei allen Mitarbeitern ein einheitliches Verständnis geschaffen und sie werden zur Teilnahme motiviert. Auch ist die Qualität der Erklärung einheitlich und die Führungskräfte werden entlastet.
Unterstützung für Führungskräfte
Führungskräfte brauchen unserer Erfahrung nach auf sehr unterschiedliche Art und Weise Unterstützung bei der Weiterbearbeitung der Ergebnisse aus Befragung und Gefährdungsbeurteilung. Wir führen Webinare zum Lesen und Verstehen der Ergebnisberichte durch und leiten an, wie die Aufarbeitung der Ergebnisse gelingen kann.
Ergänzungsmodule zur Gefährdungsbeurteilung
- Kurzfilm zur Kommunikation: Die Psychische Gefährdungsbeurteilung kommt
- digitales Lernmodul zum Verstehen der Befragung
- Moderationsbegleitung der Teamworkshops zur Auswertung der Gesundheitsbefragung
- Moderation und Beratung einer Führungsgruppe zur Vor- oder Nachbereitung der Teamworkshopergebnisse
- telefonische Beratung zum Umgang mit einem schwierigen Mitarbeiterfall
- telefonische interdisziplinäre Gesundheitsberatung der Führungskraft (vertraulich)
Ihr Ansprechpartner
Ihr Ansprechpartner für die Gefährdungsbeurteilung ist:
Thomas Artmann
Email: th.artmann@eudemos.de
Telefon: +49-30-346496800